Ist der neue Godzilla-Film der beste Film des Jahres? Definitiv ja, sagt unser Autor: Godzilla ist ein Kino-Meisterwerk.
Dieses Kinoerlebnis werde ich so schnell nicht vergessen. Godzilla ist zurück auf der großen Leinwand und wird von Kritikern wie Fans gleichermaßen geliebt. Auch mit dem finanziellen Erfolg an den Kinokassen bricht Godzilla Minus One zurzeit Rekorde. Ich habe mit meinem Kinoticket gern dazu beigetragen, denn der neue Godzilla-Film ist für mich der beste Film des Jahres. Dafür gibt es mehrere gute Gründe.
Der neue Godzilla ist angsteinflößend wie eine Atombombe
Als der erste Godzilla-Film im Jahr 1954 nur wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg erschienen ist, diente das berühmteste Film-Monster der Welt als Sinnbild für die furchteinflößende Atombombe. Das japanische Trauma der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki war damals noch sehr frisch.
In den unzähligen Godzilla-Filmen danach wurde der König der Monster mehr und mehr zu einem coolen Action-Helden, was sich besonders an den neueren Godzilla-Filmen aus Hollywood zeigt. Besonders in Godzilla vs. Kong von 2021 hat sich die Riesenechse meilenweit vom ursprünglichen Godzilla aus den 1950ern entfremdet.
Der neue Godzilla-Kinofilm kommt wieder aus Japan und geht zurück zu den Ursprüngen. In Godzilla Minus One ist Godzilla nicht cool, sondern grotesk. Er ist kein Action-Held, sondern er verbreitet blanken Terror. Sein Look ist zwar nicht weniger beeindruckend als der des Hollywood-Godzillas, das Aussehen ist aber viel mehr schaurig und angsteinflößend als beim im Vergleich geradezu hübschen Godzilla aus den USA.
Godzilla im neuen Kinofilm ist als Sinnbild für die Atombombe nicht misszuverstehen. Und das macht den Film so viel eindrucksvoller als stumpfe Monster-Schlägereien und Zerstörung als genüssliche Unterhaltung statt als furchtbare Tragödie.
Der träge, wie ein lebendiger Berg wirkende Godzilla aus Godzilla Minus One verfügt passenderweise auch über einen ganz anderen atomaren Atem als sein Hollywood-Kollege. Um Spoiler zu vermeiden, sei nur so viel gesagt: Auch hier ist der neue japanische Godzilla ganz deutlich als fleischgewordene Atombombe zu erkennen.
Der neue Godzilla-Film ist ganz anders - aber ist das gut?
Eine starke Ähnlichkeit weist Godzilla Minus One mit dem Hollywood-Godzilla-Film von 2014 auf: Das titelgebende Monster ist nicht sonderlich oft zu sehen. Wenn er dann aber zum Einsatz kommt, dominiert er die Kinoleinwand - und die Zuschauerinnen und Zuschauer können sich gar nicht dagegen wehren, von dem grotesken Monster in den Bann gezogen zu werden.
Hinzu kommt ein in Zeiten von TikTok und immer weiter zunehmender Hektik eine erstaunliche Ruhe und Langsamkeit in Godzilla Minus One. Dieser Film nimmt sich wirklich ausgiebig Zeit, eine Geschichte aufzubauen. Was dann wiederum die Geschehnisse und vor allem das Finale umso mitreißender macht.
Dieser Godzilla-Film zieht euch in seinen Bann und lässt euch die Angst spüren
Auch die menschlichen Rollen in Godzilla Minus One sind so ganz anders als bei den Godzilla-Filmen aus Hollywood. Die Menschen sind nämlich realistisch, nachvollziehbar, wirklich nahbar. Man fühlt tatsächlich mit, was ihnen passiert.
Dazu passend vermeidet der neue japanische Godzilla-Film konsequent Logiklöcher. Insofern man die Existenz eines gigantischen und übermächtigen Monsters namens Godzilla akzeptiert, ist die Welt in Godzilla Minus One realistisch und nachvollziehbar, alles passt zusammen.
Das schafft eine wirklich starke Bindung zwischen den Filmrollen und dem Kinopublikum. Wir sehen durch einen großen Krieg ohnehin gequälte einfache Menschen, die nach den Schrecken des Krieges auf einmal mit der nächsten übermächtigen Gefahr konfrontiert werden, die in Form von Godzilla ihre Heimat heim sucht und alles in Schutt und Asche legt.
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Als lebenslanger Nintendo-Fan hat mir der Super-Mario-Kinofilm im Frühling einen uralten Wunsch erfüllt, der Barbie-Film im Sommer hat einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen und der Kinobesuch der größten Film-Gurke des Jahres hat mich positiv überrascht.
Der Kinoabend mit Godzilla Minus One war all das gleichzeitig - und noch mehr. Schaut euch den Film an, wenn ihr Godzilla mögt - und schaut ihn euch erst recht an, wenn ihr ihn nicht mögt und Godzilla bisher nur als trashigen Action-Held wahrgenommen habt. Godzilla Minus One wird dieses falsche Bild des berühmtesten Film-Monsters der Welt gerade rücken.
Man gebärd sich hier als Opfer. Das finde ich krass. Und das ist nicht nur auf die Menschen bezogen. Das ganze Land gebärd sich bis heute als Opfer. Japan hat seine Schuld nie eingestanden. Sie haben sich bis heute nicht bei China und den anderen Staaten in denen sie wüteten entschuldigt. Diese Geste ist in Asien sehr wichtig.
Dann wird das Soldatentum krass heroisiert. Das passt zur aktuellen Situation. Japan rüstet wieder auf, weil sie natürlich als Anhängsel der USA sich gegen China in Stellung bringen.
Die Japaner fühlten sich damals als Herrenrasse in Asien. Sie haben Menschen bestialisch abgeschlachtet.
Vor diesem Hintergrund ist dieser Film einfach geschmacklos.
Ein japanischer General wird als ehrenvoller Führer dargestellt. Stellt euch das gleiche mit Wehrmachtssoldaten vor, die am 2. Weltkrieg nur bedauern, dass sie ihn nicht gewonnen haben.
Die Japaner nutzen Hiroshima und Nagasaki dahingehend aus, dass sie sich dadurch als Opfer hinstellen können. Das stimmt für die Menschen, die dort starben, aber nur für den Staat an sich.
Da waren Rambo 2 und 3 ehrlicher.
Fragt mal in asiatischen Staaten wie Korea usw. was die von Japan halten.
Tja. Es ist auch bezeichnend, dass wir zu Japan bessere Verbindungen haben als zu China. Wie früher eben.
Ich nehme an, dass man im Grunde die Bevölkerung oder das Land nicht als Opfer darstellen soll aber ich finde das schwierig, weil damit jeder Film im Grunde vorprogrammiert wird und irgendwo auch geschichtsverzerrend wird. Natürlich hat Japan die Atombombenabwürfe knallhart ausgenutzt. Das ist ja überhaupt keine Frage. Opfer des historisch einzigen Einsatz durch Kernwaffen gegen zivile Ziele zusein ist die perfekte Geschichte, mit der man sich selbst neu erfinden kann. Einzigartig. Und doch, das Leid der Zivilbevölkerung war real, nicht nur das von Hiroshima und Nagasaki, sondern auch das des Rests. Der Bösen, der Guten, der Feiglinge, der Idealisten, der Frauen, Männer, Alten und Kinder, ob es einen passt oder nicht aber das ist die Realität.
a) China ist ein kommunistischer Staat mit quasi Konzentrationslagern, der von vielfältigen Menschenrechtsverletungen geprägt ist, Japan ist ein demokratischer Staat, auch wenn es an ihm viel zu kritisieren gibt.
b) Tatsächlich war die Verbindung zu China so schlecht früher gar nicht gewesen, ganz im Gegenteil sogar.
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Irgendwie finde ich den Kommentar deplaziert. Es hat sich sehr viel getan. Weder ist Japan das Kaiserreich Japan von früher, noch ist China das China von früher (und früher ist echt extrem vage) aber zu beiden Staaten gibt es generell heute gute Verbindungen, mit keinem ist man im Krieg und beide sind auch nicht miteinander im Krieg.
Man gebärd sich hier als Opfer. Das finde ich krass. Und das ist nicht nur auf die Menschen bezogen. Das ganze Land gebärd sich bis heute als Opfer. Japan hat seine Schuld nie eingestanden. Sie haben sich bis heute nicht bei China und den anderen Staaten in denen sie wüteten entschuldigt. Diese Geste ist in Asien sehr wichtig.
Dann wird das Soldatentum krass heroisiert. Das passt zur aktuellen Situation. Japan rüstet wieder auf, weil sie natürlich als Anhängsel der USA sich gegen China in Stellung bringen.
Die Japaner fühlten sich damals als Herrenrasse in Asien. Sie haben Menschen bestialisch abgeschlachtet.
Vor diesem Hintergrund ist dieser Film einfach geschmacklos.
Ein japanischer General wird als ehrenvoller Führer dargestellt. Stellt euch das gleiche mit Wehrmachtssoldaten vor, die am 2. Weltkrieg nur bedauern, dass sie ihn nicht gewonnen haben.
Die Japaner nutzen Hiroshima und Nagasaki dahingehend aus, dass sie sich dadurch als Opfer hinstellen können. Das stimmt für die Menschen, die dort starben, aber nur für den Staat an sich.
Da waren Rambo 2 und 3 ehrlicher.
Fragt mal in asiatischen Staaten wie Korea usw. was die von Japan halten.
Tja. Es ist auch bezeichnend, dass wir zu Japan bessere Verbindungen haben als zu China. Wie früher eben.
Du machst einen Ausflug in die Geschichte, Godzilla ist aber kein Historiendrama.
Die Griechen haben gewütet, die Agypter, die Römer, Alexander der Große, jeder einzelne Eroberer und teils auch Eroberte. Die Deutschen, die Russen, die Engländer, die Franzosen, die Amerikaner und auch die Japaner.
Aber lassen wir doch die Kirche im Dorf, es ist ein Godzilla Film. Mach nicht mehr draus, als er ist.